MES steht für Manufacturing Execution System

Produktionsplanung

erklärt im Glossar

Produktionsplanung

gehört zum Geschäftsbereich Produktionssteuerung

> Produktionsplanung: Definition
> Ziele der Produktionsplanung
> Produktionsplanung und -steuerung (PPS)
> Produktionsplanung mit Software

 

Produktionsplanung: Definition

Die Produktionsplanung bildet in produzierenden Unternehmen die Voraussetzung für einen erfolgreichen Produktionsprozess. Der Produktionsplan gilt als Grundlage für die Materialbedarfsplanung, die Produktionssteuerung und die Erfüllung der Kundenaufträge. Somit ist die Produktionsplanung fester Teil der erweiterten integrierten Materialwirtschaft.

Im Produktionsplan wird im Rahmen der Produktionsprogrammplanung festgelegt, zu welchem Zeitpunkt welche Mengen eines Produkts in welcher Losgröße gemäß Kundenaufträgen produziert werden. Dazu zählt auch die Kapazitätsplanung: Welche Ressourcen in Form von Material, Maschinen und Arbeitskräften stehen wann zur Verfügung?

Während der anschließenden Produktionssteuerung wird der Produktionsablauf gelenkt, kontrolliert und gegebenenfalls angepasst, um die Vorgaben des Produktionsplans in der Fertigung möglichst genau zu erfüllen. Produktionsplanung und Produktionssteuerung gehen folglich Hand in Hand und werden oft mit dem gemeinsamen Kürzel PPS abgekürzt.

 

Ziele der Produktionsplanung

Eine genaue und realistische Produktionsplanung dient der Erfüllung folgender Ziele:

  • Kosten für Material, Bestand und Logistik verringern
  • Leerlaufzeiten von Maschinen reduzieren
  • Qualität sichern und Ausfallrate sowie Fehlerquote minimieren
  • Hohe logistische Leistungsfähigkeit sicherstellen
  • Zeit sparen und Lieferfähigkeit sowie Liefertermineinhaltung garantieren

 

Produktionsplanung und -steuerung (PPS)

Produktionsplanung Produktionssteuerung
1. Primärbedarfsplanung 1. Auftragsfreigabe
2. Materialbedarfsplanung  2.  Ablaufplanung
3. Termin- und Kapazitätsplanung 3. Auftragsüberwachung

Was gehört alles zur Produktionsplanung?

Die Produktionsplanung umfasst im Allgemeinen die folgenden Schritte:

  1. Primärbedarfsplanung: Im Rahmen der Primärbedarfsplanung wird zunächst geplant, wie groß die Menge der herzustellenden End- und Zwischenprodukte im Planungszeitraum sein muss, um die Kundenaufträge zu erfüllen.
  2. Sekundärplanung/Materialbedarfsplanung: Als Nächstes wird anhand der Stücklisten für die jeweiligen Endprodukte ermittelt, welche Ressourcen und eigens gefertigten oder fremdbezogenen Produkte nötig sind, um den festgelegten Primärbedarf der Fertigung zu decken. Die Stückliste führt dazu genau auf, welche Mengeneinheiten eines Bauteils oder Materials benötigt werden, um eine Einheit des Endprodukts herzustellen.
  3. Termin- und Kapazitätsplanung: Mittels der Kapazitätsplanung wird ermittelt, welche Ressourcen und Kapazitäten der Produktion im Planungszeitraum zur Verfügung stehen. Dies betrifft beispielsweise Maschinen, Mitarbeiter sowie die Ressourcen aus der Materialbedarfsplanung – in Abstimmung mit Lagerung und Logistik. So kann in der Produktionsprogrammplanung bestimmt werden, welche Losgrößen des Endprodukts wann produziert und welches Start- und Enddatum im Rahmen der Durchlaufterminierung festgesetzt werden können.

Was gehört alles zur Produktionssteuerung?

Nach der abgeschlossenen Produktionsplanung läuft die Produktionssteuerung in folgenden Schritten ab:

  1. Auftragsfreigabe: Als Erstes startet die Steuerung mit der Freigabe des jeweiligen Kundenauftrags. Voraussetzung hierfür ist, dass alle Unterlagen mit den relevanten Informationen vorliegen, die benötigten Ressourcen reserviert sind und die Fertigung gemäß Produktionsplan beginnen kann.
  2. Ablaufplanung: Die konkrete Ablaufplanung legt nun fest, in welcher Reihenfolge an welchen Maschinen welche Losgrößen des Produkts produziert werden.
  3. Auftragsüberwachung: Der Produktionsprozess unterliegt anschließend einer kontinuierlichen Steuerung und Überwachung. Dazu müssen alle relevanten Daten zum Produktionsablauf und -prozess gesammelt und mit dem Produktionsplan abgeglichen werden. Kann die Fertigung das Produktionsprogramm nicht wie gewünscht einhalten, muss frühzeitig korrigierend eingegriffen werden.

 

Produktionsplanung mit Software

Damit die Produktionsplanung gelingt und effektiv mit der Materialwirtschaft, Logistik und Steuerung verknüpft wird, sollten Unternehmen eine geeignete Software nutzen. Softwarelösungen sind in der Lage, Daten automatisiert, präzise und schnell zu verarbeiten, zusammenzuführen und abzugleichen, wodurch Zeit gespart und manuelle Fehler verringert werden können. Ideal sind für diesen Zweck Softwareprogramme, die die Produktionsplanung mit der -steuerung verbinden und anhand von Echtzeitdaten kontinuierlich prüfen können, ob die Fertigung die Vorgaben der Planung einhält.
Häufig kommt folgende PPS-Software in Unternehmen zur besseren Planung und Steuerung sämtlicher Prozesse zum Einsatz:

  • Enterprise Ressource Planning Systeme (ERP): Ein ERP-System sammelt Daten zu den im Unternehmen verfügbaren Ressourcen wie Material, Kapital, Personal und Betriebsmittel, sodass Materialwirtschaft, Produktionsplanung und -steuerung sowie logistische Prozesse automatisiert und datenbasiert aufeinander abgestimmt werden können.
  • Manufacturing Execution System (MES): Ein MES-System dient dazu, die Produktionsprozesse lückenlos zu kontrollieren und transparent abzubilden. Mithilfe von Echtzeitdaten können der Fortschritt der Produktionsprogramme erfasst und die Prozesse gegebenenfalls optimiert werden. Zur operativen Steuerung und Datenerfassung von Maschinen und Komponenten der Produktion kommen eine Ebene weiter meist SPS - und SCADA -Systeme zum Einsatz.

Unsere OAS Softwarelösung pronto begleitet Sie zuverlässig durch den gesamten Produktionsprozess und darüber hinaus: Im Zuge der effektiven Produktionsplanung und -steuerung verknüpft pronto ein leistungsstarkes Prozessvisualisierungssystem (SCADA) mit der Steuerung der Prozess- und Produktionsleitebene (MES).


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